5 Fehler, die bei Google Ads unnötig Geld kosten
Marketing
Google Adwords – die Pay-per-Click (PPC) Werbeplattform von Google – wurde kürzlich in Google Ads umbenannt. Auch wenn sich der Name bzw. die Marke geändert hat, so bleiben doch die Grundprinzipien dieselben wie schon bei der Gründung von AdWords vor 18 Jahren. Sie verfassen eine Anzeige für Ihr Produkt, Sie wählen Keywords aus, damit Ihre Anzeigen in den relevanten Ergebnislisten der Google Suche erscheinen und Sie legen fest, wieviel Sie gewillt sind dafür zu bezahlen, dass jemand, der auf Ihre Anzeige klickt, auch auf Ihre Website weitergeleitet wird.
Eine erste Google Ads Kampagne ist relativ leicht aufgesetzt. Meist ist dabei die Wahrscheinlichkeit jedoch relativ hoch, dass durch diese Kampagne mehr Einnahmen bei Google, als bei Ihnen selbst generiert werden. In diesem Beitrag werde ich über die 5 gebräuchlichsten Fehler sprechen, welche beim Aufsetzten einer Google Ads Kampagne meistens gemacht werden.
Auswahl der falschen Keywords
Viele glauben, dass man durch die Auswahl möglichst vieler Keywords besser aufgestellt sein wird. Das Keyword Tool von Google, mit seinen unzähligen Vorschlägen, bestärkt einen auch in dieser Annahme. Meine Erfahrung ist jedoch, dass immer, wenn mich jemand darum bittet, seinen Google Ads Account zu optimieren, ich zuerst eine Vielzahl dieser Keywords wieder lösche. Warum? Weil viele dieser Keywords nicht auf eine Kaufabsicht abzielen. Stellen Sie sich beispielsweise vor, dass Sie einen professionellen Reinigungsservice für Firmenküchen oder die Gastronomie anbieten. Eine Ihrer Dienstleistungen, die Sie bewerben wollen, wäre in diesem Fall Küchen Dampfreinigung. In diesem Fall würden Sie sich dazu entscheiden, auf die folgenden Keywords zu bieten:
- Küchen Dampfreinigung
- Küchen Dampfreinigung Firma
- Wie man eine Küche mit Dampf reinigt
Das erste Keyword ist doppeldeutig. Jemand, der nach Küchen Dampfreinigung sucht, könnte entweder nach einem Anbieter dieser Dienstleitung suchen, welchen er beauftragen möchte, oder er sucht nur nach Tipps, wie er das am besten selbst machen kann.
Im Gegensatz dazu, zeigt jemand, der nach Küchen Dampfreinigung Firma sucht, schon deutlich mehr Interesse an der Beauftragung eines professionellen Anbieters einer solchen Dienstleistung.
Das letzte Keyword aus der Liste dürfte wohl das am wenigsten geeignete der drei Keywords sein. Immer dann, wenn jemand danach sucht, wie man etwas macht, sucht dieser in der Regel nach einer Anleitung dazu, es dann auch selbst zu machen.
Wenn Sie also die Kosten Ihrer Google Ads Kampagnen reduzieren und die Rendite erhöhen wollen, sollten Sie unbedingt die Liste Ihrer Keywords kürzen – und zwar um all jene, die nicht ausdrücklich auf eine Kaufabsicht abzielen.
Verwendung von Broad Match – Weitgehend passendes Keyword
Es herrscht der weit verbreitete Glaube, dass bei einem Gebot auf ein bestimmtes Keyword, wie zum Beispiel Waschmaschinenreparatur, eine Anzeige nur dann erscheint, wenn jemand auf Google nach genau diesem Begriff sucht. Google verwendet standardmäßig jedoch eine als Broad Match bezeichnete Einstellung, welche erheblichen Einfluss darauf hat, ob eine Anzeige angezeigt wird. Über Broad Match wird nämlich [durch einen Algorithmus] festgelegt, wie hoch der Grad der Übereinstimmung eines Suchbegriffs mit einem Keyword ist. Folglich kann es bei der Verwendung der standmäßigen Einstellung dazu führen, dass beim Gebot auf das Keyword Waschmaschinenreparatur eine Anzeige auch bei einer Vielzahl von nicht zielführenden Suchanfragen wie beispielsweise Waschmaschinenbewertung oder Waschmaschinenbedienungsanleitung erscheint.
Der einzige Weg diesen Umstand zu vermeiden ist, Exact Match (Keyword stimmt exakt mit dem Suchbegriff überein), Phrase Match (Suche nach einer bestimmten Wortgruppe) und Broad Match Modifier Keywords (Suchanfragen mit nahen Varianten) anstelle von Broad Match zu verwenden.
Zu wenige Anzeigen
Vielleicht glauben auch Sie, dass Sie nur eine einzige Anzeige für Ihre Kampagne brauchen? Eine einzige Anzeige, welche immer dann ausgeliefert wird, sobald eines Ihrer Keywords abgerufen wird. Erfolgreiche Google Ads Kampagnen beruhen allerdings darauf, dass Ihre Anzeige immer in höchstem Maße passend zu einer Suchanfrage ist. Es ist jedoch schlicht unmöglich, dass eine einzelne Anzeige immer absolut passend zu allen Ihren Keywords ist. Insbesondere dann, wenn Sie verschiedene Produkte oder Dienstleistungen anbieten. Dazu brauchen Sie mehrere Anzeigen und Sie sollten auch Anzeigengruppen bilden, um einzelne Anzeigen mit nur einer kleinen Gruppe von passenden Keywords zu verbinden.
Die Display Auswahl aktiviert lassen
Google betreibt zwei unterschiedliche Netzwerke innerhalb von Google Ads. Das Suchnetzwerk, in welchem Anzeigen oberhalb und unterhalb von Suchergebnissen angezeigt werden, dürfte den allermeisten von Ihnen bekannt sein. Es gibt aber noch das sogenannte Displaynetzwerk, in welchem Ihre Anzeigen auf allen möglichen Internetseiten im World Wide Web erscheinen können. Innerhalb des Displaynetzwerks werden Anzeigen an die Besucher der am Netzwerk teilnehmenden Internetseiten ausgespielt, völlig ohne Zusammenhang mit den von Ihnen ausgewählten Keywords. Die Besucher Ihrer Website, die von einer solchen Display Anzeige zu Ihnen kommen, sind naturgemäß weniger wertvoll für Sie und Ihre Ziele. Ganz im Gegensatz zu Website Besuchern aus dem Suchnetzwerk, wo Ihre Anzeigen ausschließlich an diejenigen ausgespielt werden, die aktiv nach der Art von Produkten oder Dienstleistungen gesucht haben, welche Sie selbst auch anbieten.
Die von Google standardmäßig vorgenommene Einstellung ist „Suchnetzwerk mit Displaynetzwerk-Auswahl“. Das bedeutet, dass Ihre Anzeigen in beiden Netzwerken erscheinen werden. Die wesentlich bessere Alternative ist jedoch, die Einstellung auf „Nur Suchnetzwerk“ zu ändern. Dadurch werden Sie die Qualität Ihrer Website Besucher deutlich steigern. Sollten Sie später einmal die Wirkung von Display Ads testen wollen, empfehle ich das Aufsetzen einer eigenständigen „Nur Displaynetzwerk“ Kampagne. Nur so können Sie die beiden Besucherströme Ihrer Website voneinander getrennt halten und es wird wesentlich einfacher für Sie, die Ergebnisse auszuwerten und beispielsweise einzelne Gebote anzupassen.
Ad Extensions ungenutzt lassen
„Ad Extensions“ ist ein Sammelbegriff für verschiedene Zusatzinformationen, welche unterhalb oder neben einer Google Ads Anzeige angezeigt werden können. Mittels dieser Ad Extensions können Sie beispielsweise Ihre Telefonnummer, Ihre Adresse, Ihre USPs oder eine Auflistung Ihrer Standard-Dienstleistungen in zusätzlichen Anzeigenflächen angeben.
Wenn Sie Ad Extensions einsetzen, können Sie Suchenden mehr Informationen über sich und Ihr Unternehmen vermitteln und so die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Ihre Anzeigen angeklickt werden. Insgesamt machen Ad Extensions Ihre Anzeige größer und damit auffälliger, was wiederum die Chance erhöht, dass die Anzeige angeklickt wird. Die Nutzung von Ad Extensions ist mit keinerlei Zusatzkosten verbunden. Warum also darauf verzichten?
Das Original dieses Beitrags von David Miles ist bei Smart Insights in englischer Sprache erschienen.