ERP-Migration – Der überschaubare Hügel, der eines Tages zu einem unbezwingbaren Berg werden kann
Business Central
NAV
Cloud Computing ist wahrscheinlich die tiefgreifendste IT-Innovation dieses Jahrhunderts. Die Softwareindustrie hat den Paradigmenwechsel schnell angenommen und Software-as-a-Service-Lösungen eingeführt, die als wiederkehrende Abonnements bezahlt werden. Die Marktakzeptanz des SaaS-Formats war ebenso beeindruckend: Kunden lieben es und das aus guten Gründen.
Kunden können Investitionen für die notwendige IT-Infrastruktur und Aufwände für deren Instandhaltung los werden. Stattdessen erhalten sie Zugriff auf praktisch unbegrenzte Kapazitäten (wie CPU und Speicher), die sich mit geringen zusätzlichen Kosten schnell und flexibel an sich verändernden Bedürfnisse anpassen lassen. Kunden müssen sich nicht mehr um Hardware- und Software-Betrieb, Wartung und Updates kümmern. Sie verlagern den Großteil ihrer IT-Ausgaben von den Investitionskosten in den OPEX-Bereich ihres Budgets. Während der aktuellen Covid19-Pandemie erwies sich dieses steuerliche Detail für viele Unternehmen als Vorteil, da sie ihre Ausgaben im laufenden Betrieb erhöhen bzw. verringern konnten.
Laut Branchenanalysten haben Cloud Computing und SaaS den Wendepunkt auf der Marktakzeptanzkurve längst überschritten und werden zum gängigen Bereitstellungsformat für ERP-Lösungen.
Der Hügel, der jeden Tag etwas größer wird
Trotz der attraktiven Vorteile des SaaS-Bereitstellungsformats, existieren noch einige Hürden, die den Weg in die Cloud versperren. Die Namen dieser Hindernisse sind: Anpassungen und Partnerlösungen. Der Weg um oder über diese Hindernisse wird als Migration bezeichnet.
In diesem Zusammenhang erscheint die Entscheidung für Dynamics 365 Business Central SaaS als ein Bund mit dem Teufel. Trotzdem gibt es sehr gute Gründe dafür: Dynamics NAV bzw. Business Central On-Premises war und ist in vielen Fällen die perfekte Plattform für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit branchenspezifischen oder hochgradig individualisierten Anforderungen. Nicht alle Unternehmen benötigen eine reine Standard-ERP-Lösung, die die SaaS-Bereitstellungsoption im Moment noch darstellt.
Allerdings wird es immer Unternehmen mit branchenspezifischen oder speziellen individuellen Bedürfnissen geben, denen ISVs und VARs gerecht werden müssen. Um die Vorteile der Innovationen und Fortschritte in der Informationstechnologie- und Softwareindustrie nutzen zu können, müssen solche Unternehmen auf eine Cloud-basierte ERP-Plattform umsteigen, die ihre Geschäftsprozesse unterstützt.
Die ersten, die solche Plattformen ihren Kunden anbieten, sind Microsoft Dynamics Partner. Sie sind der Anbieter, der die lokale ERP-Lösung überhaupt erst in erster Instanz ihren Kunden bereitgestellt hat. Sie haben den Einblick in die Domaine und sind mit den konkreten Anforderungen der Kunden vertraut.
Das Erstellen eines Replikats der installierten On-Premises-Lösungen in Microsoft Dynamics 365 Business Central SaaS erfordert natürlich Investitionen. Für die Entwicklung müssen neue Fähigkeiten erworben werden, Sie als Partner müssen Ihre Kunden grundsätzlich davon überzeugen, zu migrieren und die erforderlichen Anpassungen auch zu bezahlen. Es ist ein kompliziertes Unterfangen, für das Sie einen Business Case benötigen.
Leider ist die Zeit dabei nicht auf Ihrer Seite. Je länger Sie die Migration Ihrer Branchenlösung hinauszögern und je länger die Kunden ihr SaaS-Upgrade verschieben, desto schwieriger und teurer kann das Migrationsprojekt werden. Je größer die Lücke zwischen den einzelnen Versionen ist, desto teurer ist ein Upgrade. SaaS-Produkte entwickeln sich zudem sehr schnell und die technischen Einschränkungen für Upgrades nehmen zunehmend ab. Was heute noch ein überschaubarer Hügel ist, kann sich schnell zu einem unbezwingbarer Berg entwickeln. Der Einstieg heute ist viel besser weiter zu warten.
Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt
Der erste Schritt, den Sie unternehmen sollten, ist die Teilnahme am Cloud Solution Provider Program (CSP). Damit können Sie Ihren Kunden bereits eine Reihe von Services und Vorteilen bieten:
Als CSP-Partner können Sie für Kunden differenzierte Angebote erstellen, indem Sie das Microsoft Cloud-Portfolio und Lösungen von Drittanbietern vom kommerziellen Microsoft-Marktplatz zusammen mit Ihren eigenen Lösungen und Services einbinden. Sie können den gesamten Lebenszyklus der Kundenbindung verwalten und Ihre Glaubwürdigkeit gegenüber Kunden als vertrauenswürdiger Partner stärken.
Mit den Prepetual Lizenzen für Dynamics 365 Business Central On-Premises, die nun auch im CSP-Programm verfügbar sind, können Dynamics Partnern Ihren Kunden, die eine hybride Lösung einsetzen, alle Lizenzen und Managed Services gemeinsam über eine Transaktion mit Ihnen (anstatt mit verschiedenen Partnern) anbieten. Das nachstehende Video erklärt dies sehr gut:
Dynamics Partner haben dadurch die Möglichkeit, sich als One-Stop-Shop zu positionieren, wo Kunden sowohl ERP- als auch alle weiteren relevanten Cloud-Lizenzen beziehen können. Mit der „BREP zu CSP“-Promotion können Dynamics Partner beispielsweise Ihren Kunden anbieten, die BREP monatlich zu bezahlen und Ihnen gleichzeitig Zugang zu einem Business Central SaaS-Mandanten einrichten.
Entwickeln Sie Ihren eigenen Migrationsplan und Business Cases
Es kann durchaus entmutigend sein, sich am Beginn dieser Reise aus der Helikopter-Perspektive mit der eigenen Situationen auseinanderzusetzen. Insbesondere, wenn Sie als Dynamics Partner noch keine oder nur wenig Erfahrung mit SaaS-Migrationen haben und mit den Details noch nicht vertraut sind. Es kommen viele Fragen auf, auf die Sie noch keine Antwort haben: Wie hoch ist der monetäre und zeitliche Aufwand? Welches technische Knowhow wird benötigt? Welche Mitarbeiter benötigen welche Ausbildung? Wird die neue SaaS-Lösung vollständig mit der aktuellen On-Premises-Lösung kompatibel sein? Wenn hier investiert wird, wie schnell nehmen Bestandskunden das neue Angebot an und sind sie überhaupt bereit, in die Migration zu investieren? Können Sie neue Kunden mit der SaaS-Bereitstellungsoption gewinnen und wenn ja, wie finden Sie diese Kunden überhaupt?
Als Microsoft Dynamics Partner haben Sie das Glück, dass Sie auf die Kompetenz und das technische Knowhow von QBS und 1ClickFactory zurückgreifen können. Als Distributor ist es für die QBS Group die oberste Priorität, Dynamics Partnern dabei zu helfen, den Weg ihrer Kunden in die Cloud zu ebnen. Dies ist das wichtigste strategische Ziel von Microsoft, und QBS ist die Exekutivinstanz, die die Dynamics Partnern bei der Realisierung unterstützt.
QBS hilft Ihnen – als Dynamics Partner – bei der Erstellung passender Business Cases. 1ClickFactory, der Spezialist für die Migration von Dynamics NAV- und Business Central-Lösungen, kann Ihnen genau sagen, was technisch möglich ist, was die Migration kostet und wie schnell sie durchgeführt werden kann. Wenn Ihnen technische Ressourcen fehlen, kann 1ClickFactory zudem die Migration für Sie durchführen, ohne dass Sie als Partner die Projekthoheit verlieren.
Die Zeit wird knapp
Microsoft Dynamics 365 Business Central Version 14 ist die letzte Version, die C/AL-Add-Ons unterstützt UND, die auf Azure gehostet werden kann. Version 14 steht nur mehr bestehenden NAV-Kunden zur Verfügung. Und diese Option endet am 31. Oktober 2021. Wenn Sie Ihre NAV-Kunden jetzt nicht auf die aktuelle Business Central-Version bringen können, sollten Sie sie zumindest jetzt auf Version 14 upgraden und ihnen Hosting auf Azure anbieten.
Das Ziel von ISVs besteht aktuell darin, auf C/AL basierende Branchenlösungen in Extensions zu transformieren und diese auf AppSource bereitzustellen. Dies ist grundsätzlich der Weg in die Zukunft, und mit der Zeit werden immer mehr Partner Ihre umgesetzten Add-ons, Erweiterungen und Lösungen als Extensions auf AppSource veröffentlichen.
Momentan gibt es noch einige technische Einschränkungen rund um die aktuelle Version von Dynamics Business Central SaaS, die eine vollständige Migration der Lösungen verhindern, wie beispielsweise die Datenbank-Limitierung. Aber in Hinblick auf das Ende des Life-Cycle-Supports für Dynamics NAV bzw. ältere Versionen von Business Central, wird der Umstieg von C/AL auf Extensions immer dringlicher.
Aber naturgemäß ist jede Situation im Detail betrachtet, immer etwas anders. Das endgültige Ziel ist aber für alle noch so verschiedenen Situationen das gleiche. 1ClickFactory hat Hunderte Migrationsprojekte durchgeführt und kann Sie daher bestmöglich bei der technischen Umsetzung unterstützen.
Die Ära der Dinosaurier ging ebenfalls zu Ende
Ich persönlich vermute, dass 80 Prozent der NAV-basierten Branchenlösungen und Anpassungen noch nicht auf Erweiterungen migriert wurden. Das ist eine große Zahl. Aber die Erfahrung lehrt uns, dass der Wendepunkt bei der Marktakzeptanz bei ungefähr 20 Prozent liegt, was bedeutet, dass sich die verbleibenden Kunden jetzt viel schneller anpassen werden.
In nicht allzu ferner Zukunft werden alle Unternehmen in die Cloud migriert sein. Die meisten Lösungen werden dabei als SaaS-Lösungen ausgeführt werden. Die noch offene Frage ist, wie viele dieser Kunden bei ihrem derzeitigen ERP-Partner bleiben und wie viele zu jemandem ziehen, der besser auf ihre Bedürfnisse eingeht.
Obwohl die aktuellen Herausforderungen rund um die SaaS-Migration von On-Premises-ERP-Lösungen tatsächlich eine Bremse darstellt, wird die digitale Innovation alte Software dennoch überholen. Anbieter, wie Microsoft und die Dynamics Partner investieren viel in die Bereitstellung von Cloud-Angeboten, die sowohl die Anforderungen von Branchen als auch weniger anspruchsvollen Unternehmen berücksichtigen. Zusätzlich wird natürlich nach neuen Marktchancen gesucht. Eines Tages wird jemand einen Tunnel graben, der Ihren Kunden einen direkten Weg durch den steinigen Berg bietet und auch während eines Schneesturms eine sichere Reise ermöglicht. Dies wird möglicherweise ein neues Fahrzeug benötigen, dass die Kunden aber bereit sind zu akzeptieren.
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